Neugier auf Neues und Engagement für Lösungen und Strategien, die einen Mehrwert für Menschen und Unternehmen schaffen: Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Karriere von Doris Philipp. Als Gruppenleiterin in der Elektronikentwicklung der BSH Hausgeräte GmbH (BSH) organisiert die studierte Betriebswirtin ein Team von Softwareingenieurinnen und -ingenieuren. Als Teilzeitführungskraft nutzt sie ihren Gestaltungsspielraum und hat im dynamischen Tech-Umfeld der BSH schon die nächsten Herausforderungen im Blick.
Im Herzen der Elektronikentwicklung
„Ich suche immer nach weiteren Entwicklungsmöglichkeiten und ein komplexes Umfeld, in dem ich mit und für Menschen arbeiten kann, begeistert mich“, sagt Philipp. „Bei neuen Herausforderungen gebe ich Vollgas.“ Diese Haltung kommt ihr auch in ihrer jetzigen Rolle jeden Tag zugute. Philipp ist weder Ingenieurin noch Informatikerin. Dennoch arbeitet sie bei der BSH als Gruppenleiterin im Herzen der Elektronikentwicklung. Die Expertinnen und Experten, deren Einsatz und Kompetenzen sie managt, bilden das Scharnier zwischen dem Bereich User Experience und der Produktion. Denn sie programmieren die High-Tech User Interfaces, also Bedienoberflächen moderner Hausgeräte der BSH-Marken wie beispielsweise Bosch oder Siemens.
Global verantwortlich für die richtigen Skills
Dabei übernimmt Philipp weit mehr als die disziplinarische Verantwortung für ihre Mitarbeitenden. Sie ist vor allem dafür zuständig, dass sie in ihrem „technischen Kompetenzfeld“, das in erster Linie Programmiersprachen und das Anwenden von Frameworks umfasst, die richtigen Skills mitbringen und technisch immer auf dem neuesten Stand sind. Und weil jedes Entwicklungsprojekt andere Anforderungen hat, stellt sie aus ihrer Gruppe und dem unternehmensweiten Netzwerk immer wieder neue Teams zusammen, die in einem agilen Setting unter der Leitung des jeweiligen Product Owners an einem Produkt arbeiten.
„Man muss sich den Respekt der Expertinnen und Experten erarbeiten — indem man einen Mehrwert für alle schafft.“
Wissen aufbauen und Respekt erarbeiten
Kompetenzen und Ressourcen bündeln, Synergien schaffen, ein Grundverständnis von Hardware und Software hinter den Geräten aufbauen, neue Technologien antizipieren, mit den Softwareentwicklerinnen und -entwicklern auf Augenhöhe sprechen, auch wenn man kein tiefes Fachwissen hat, die Probleme der Mitarbeitenden verstehen und sich letztlich auf ihre Expertise verlassen: Als „Fachfremde“ oder auch als Quereinsteiger im technischen Umfeld ist es nicht immer einfach, diesen komplexen Herausforderungen gerecht zu werden. „Man muss sich den Respekt der Expertinnen und Experten erarbeiten — indem man einen Mehrwert für alle schafft“, erklärt Philipp.
Schritt für Schritt ins technische Feld
Dass sie einmal als Führungskraft in der Softwareentwicklung arbeiten würde, hätte Philipp nicht gedacht, als sie im Jahr 2004 ihr Betriebswirtschaftsstudium begann. Spezialisiert auf Tourismusmanagement, absolvierte sie Praxissemester in Hotels und bei Reiseveranstaltern und merkte dabei schnell, dass sie technische Umfelder mehr reizen. Als Studentin finanzierte sie sich selbst, führte das, was sie begonnen hatte, konsequent zu Ende und arbeitete parallel als Werkstudentin in einem Elektronikunternehmen. Nach dem Studium – auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise 2010 – dockte sie bei einer Zeitarbeitsfirma an, die sie als Projektassistentin in die IT-Welt vermittelte.
Agile Coach in der Start-up-Szene
Nach einigen Jahren als Account Managerin bei der Buchungsplattform booking.com wechselte sie zu einer kleinen Unternehmensberatung für IT-Projekte und lernte dort, was agiles Arbeiten bedeutet. Inzwischen erfahren als Agile Coach, wechselte sie zu einem Corporate Startup im MAN-Konzern. Mit dem rasanten Wachstum des Unternehmens stieg nicht nur ihr Wissen über Unternehmensorganisationen, sondern auch ihre Verantwortung. Zum Schluss organisierte Philipp dort eine Business Unit mit 40 Beschäftigten. 2019 schließlich startete sie als Agile Coach in der Elektronikentwicklung bei der BSH, gab dort Führungsworkshops und arbeitete an der Strategie für das People Management, bevor sie ihre jetzige Rolle als Führungskraft übernahm.
Gemeinsam am Zielbild arbeiten
„Ich bin froh über jede Station in meinem Lebenslauf, denn überall habe ich etwas gelernt, das ich heute anwenden kann“, sagt sie heute. Philipp arbeitet 20 Stunden, nutzt aber ihre Arbeitszeit effizient und hat gelernt zu priorisieren und zu delegieren. Ein Vollzeitjob kommt für die Mutter eines kleinen Sohnes im Moment noch nicht in Frage. Es sei oft ein Spagat, berichtet sie. Dennoch schafft sie es immer wieder, über den Tellerrand zu blicken, Experimente anzugehen und mit ihrer Gruppe an einem gemeinsamen Zielbild zu arbeiten. „Die Mitarbeitenden in meiner Gruppe identifizieren sich stark mit den jeweiligen Produkten, an denen sie in unterschiedlichen Teams arbeiten. Mir ist es wichtig, dass wir auch in unserem Kompetenzfeld eine eigene Identität entwickeln“, betont sie.
„Wenn wir die Stärken der Mitarbeitenden fördern, steigt nicht nur die Freude an der Arbeit und die Bindung ans Unternehmen. Es verbessert auch die Unternehmensergebnisse.“
Immer wieder neue Perspektiven
Sie möchte erreichen, dass Menschen sich so weiterentwickeln können, dass ihre Fähigkeiten zum Tragen kommen und ihre Interessen dabei ebenso berücksichtigt werden wie die des Unternehmens. Dabei setzt Philipp auf Mut, Kreativität, die Fähigkeit, den eigenen Horizont zu erweitern, und sich immer wieder neu zu erfinden. Denn sie ist überzeugt: „Wenn wir die Stärken der Mitarbeitenden fördern, steigt nicht nur die Freude an der Arbeit und die Bindung ans Unternehmen. Es verbessert auch die Unternehmensergebnisse.“ Bei der BSH jedenfalls sieht sie auch nach fünfeinhalb Jahren immer wieder neue, spannende Gestaltungsperspektiven – nicht zuletzt, wenn es darum geht, ihren Bereich zu einem globalen Kompetenzfeld auszubauen und damit zukunftsfähig aufzustellen.